Dekubitus

Begriffsdefinition, Formen, Risikofaktoren

Die Bezeichnung Dekubitus kommt aus der medizinischen Terminologie und bezeichnet das Wundliegen bzw. das Druckgeschwür. Hierbei handelt es sich um eine Schädigung der Haut und/oder des darunter liegenden Gewebes, die durch einen hohen länger anhaltenden Druck oder sogenannte Scherkräfte verursacht wird. Dieser länger anhaltende Druck verhindert eine optimale Blutzirkulation der betroffenen Hautareale und es kommt in diesem Bereich zu sogenannten Druckgeschwüren, die insbesondere durch Matratzen oder Schuhe entstehen.

Besonders gefährdet sind Körperstellen, an denen die Haut unmittelbar über dem Knochen liegt:

  • Ferse
  • Knöchel
  • Knie
  • Schulterblatt
  • Ellenbogen
  • Wirbelsäule 
  • Kreuzbein
  • Hüftknochen

Je nach Ausmaß der Schädigung des Hautareals wird der Dekubitus in folgende Kategorien klassifiziert:

Kategorie I:
   
Es kommt zu einer Hautrötung, die selbst nach Druckentlastung bestehen bleibt. Dabei kann es auch zu einer leichten Erwärmung der Rötung kommen.

Kategorie II:   
Es kommt zu einer oberflächigen Hautschädigung, ähnlich einer Blase oder Abschürfung.

Kategorie III:   
Es kommt zu einer Tiefenschädigung von Haut und Bindegewebe.

Kategorie IV:   
Es kommt zu einer Schädigung aller Hautschichten sowie dem darunter liegenden Bindegewebe samt Muskeln und Knochen, wobei das betroffene Gewebe oft nekrotisch (abgestorben) ist.

Verschiedene Risikofaktoren können die Entstehung eines Dekubitus begünstigen. Dabei unterscheidet man zwischen inneren (intrinsischen) und äußeren (extrinsischen) Risikofaktoren:

Intrinsische Risikofaktoren:

  • Immobilität
  • Alter
  • Inkontinenz
  • Erkrankungen des Stoffwechsels
  • Neurologische Erkrankungen
  • Exsikkose (Austrocknung)
  • Gewicht
  • Infektionen
  • Mangelernährung
  • Sensibilitätsstörungen

Extrinsische Risikofaktoren:

  • Körperhygiene
  • Feuchtigkeit
  • Medikamente
  • Druck/Scherkraft/Reibung
  • Schuhe, Matratzen, Kleidung
  • Lagerungsposition

Ein Dekubitus erfordert eine aufwendige Behandlung, da die Wundheilung ein sehr langwieriger Prozess ist. Daher müssen bei einer Betreuung von pflegebedürftigen Menschen bestimmte Maßnahmen zur Dekubitusprophylaxe eingeleitet werden:

  • Mobilisierung,
  • richtige Lagerung und 
  • Druckentlastung

Zur Unterstützung der Dekubitusprophylaxe gibt es spezielle Antidekubitus-Lagerungssysteme (Matratzen, Sitzkissen, Kissen etc.). Hierbei ist zu beachten, dass diese Hilfsmittel dem Bedarf der jeweiligen Person entsprechend angepasst werden müssen.

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